Wenn Du wissen willst, wie Canyoning in diesen Zeiten abläuft, dann kann ich es Dir ganz einfach beschreiben – sehr ruhig! Canyoning findet in Erinnerungen statt, Filme und Fotos wecken schöne Gefühle und es ist Zeit genug, die gesamte Ausrüstung mehrfach zu sortieren und und für den Start bereit zu stellen.
Wir sind dabei ein wenig hin uns her gerissen, denn endlich ist in den Schluchten die Ruhe eingekehrt, die wir seit Jahren vermisst haben und die uns an unsere Anfangszeiten erinnert.
Die unglaublichen Menschenmassen, die zu einem Verbot des Canyonings in einer der schönsten Einsteigerschluchten geführt hat, sind nun mit etwas anderem beschäftigt. Der Ostertaltobel bei Gunzesried-Säge und seine Anwohner haben nun schon länger die gewünschte Ruhe und werden durch das Canyoninggeschehen nicht gestört.
Unfreiwillig haben so manche Anbieter auch eine Portion Ruhe, die sie in den letzten Jahren gar nicht kannten. oder kennen wollten – schließlich bringen viele Gäste ja auch viel Umsatz. Und viel Umsatz bedeutet ja für den einen oder anderen viel Glück.
Das schöne am Canyoning ist, dass es sich nicht darum schert, ob wir gerade dürfen oder nicht. Es ist da, und wartet in aller Ruhe bis es wieder durchgeführt werden kann.
Hier ein Bild von vor fast 20 Jahren – es ist alles da was man zum Canyoning braucht: Wasser, Felsen, eine Guide und motivierte Menschen, die Lust auf ein spektakuläres Naturabenteuer haben.
Während das Canyoning ( ich habe es mal personifiziert) in aller Ruhe den Dingen harren kann, die da kommen, ist es für viele Unternehmer eine Belastungsprobe. Jeder tüftelt schon jetzt an seiner Exit-Strategie und viele denken daran, wie sie als Sieger aus dieser Krise hervorgehen können.
Viele danken aber auch daran, wie sie überhaupt aus dieser Krise kommen können und was danach sein wird. Denn die Ungerechtigkeit im Allgäu ist bisher noch nicht aufgelöst. Eine einzige Schlucht für Canyoning wird von wenigen Firmen unter zweifelhaften Bedingungen unter Beschlag genommen. Was ist nach dieser Zeit, bleibt es dabei?
Dann hat sich die“natürliche“ Auslese erledigt, denn hier wird seit über einem Jahr ein „künstliches Kleinkartell“ am Leben gehalten, mit dem Ziel Menschen und Unternehmen auszuschließen. Damit es nicht dabei bleibt, gibt es die Allgäu Outdoor Guides, die wirklich ehrenamtlich und im Sinn der Outdoorsportler und Guidegemeinschaft mit den zuständigen Behörden und Gremien bis auf Landesebene kommunizieren und zusammenarbeiten.
Es werden täglich mehr, die sich darum sorgen, wie es im Allgäu läuft. Und das nicht nur während dieser Krise, sondern auch schon davor und danach!
Und das liegt sicher auch am Leitspruch, denn wenn wenige glauben, dass sie viele ausgrenzen können, dann werden sie sich wundern. Miteinander schaffen wir die notwendige Gerechtigkeit im Allgäu.
Was jeder tun kann, der sich in diesem sensiblen Feld engagieren möchte – die Allgäu Outdoor Guides unterstützen! Durch Beiträge und Ideen, durch Fragen und wer Lust hat auch durch eine einfach Mitgliedschaft, die 1 € pro Monat kostet, damit so Dinge wie Kosten der Internetseite und die wenigen Auslagen gedeckt sind.
Um nochmals auf den Anfang zurück zu kommen, Canyoning in Zeiten von Corona, findet im Moment sehr im Hintergrund statt. Aber nicht weniger aktiv als während der normalen Hauptsaison, nur mit mehr Zeit für die wichtigen Dinge, die dem Gast sonst verborgen bleiben.
In diesem Sinne wünsche wir frohe Ostern!
Herzlichst
Jonny & das Canyoning Tem Allgäu