Vater und Tochter beim gemeinsamen Canyoning
Das habe ich mich vor kurzem auch wieder gefragt, nachdem ich mit meiner Tochter die Canyoning Einsteigertour begangen habe und mehrere Gruppen beim Tobeln im Allgäu erleben durfte.
Tobeln könnte möglicherweise im allgäuerischen schon benutzt worden sein, bevor ein befreundeter Unternehmer und ich auf die Idee gekommen sind, das spielerische Begehen eines einfachen Tobels im Allgäu, ohne Hilfsmittel wie Seil und Haken, so zu nennen. Es ist auf jeden Fall ein schöner Zeitvertreib und eigener sich las Alternative zum Canyoning mit Kindern und Familien.
Aber wie kam es dazu?
Es gab schon eine Sicherheitsdiskussion im Allgäu bevor es überhaupt zu Verbandsgründungen kam, wo man sich dann in einer Gruppe über wichtige Themen austauscht und einigt.
Die Diskussion wurde oft hinter dem Rücken der Beteiligten oder besser gesagt der Betroffenen geführt. Das ist natürlich sinnlos, da so keiner wissen kann, was er verbessern sollte.
Wir saßen also eines Nachmittags zusammen und ich klärte meinen befreundeten Kollegen auf, dass seine Aktivitäten in den Tobeln und Schluchten nicht auf gute Resonanz treffen, da er mit zu vielen Leuten und ohne zum Canyoning Guide ausgebildeten Führern in den Schluchten unterwegs war.Das traf derzeit auf einige der Allgäuer Unternehmen zu.
Er hatte vor allem das Geschenk der Fügung, dass die Einsteigertour im Allgäu direkt vor der Haustür seines Hofes liegt, auf dem er Schulklassen und Gruppen beherbergt.
Also musste eine gute Lösung her. Im Gespräch entwickelten wir zusammen die Knackpunkte in der Schlucht und kamen darauf, dass es um einige Sprünge und die Abseilstellen im allgemeinen ging.
Alleine die Seiltechnik, die eine sehr gute Ausbildung erfordert, stellt immer wieder einen Unfallschwerpunkt bei alpinen Unternehmungen weltweit dar.
So kamen wir darauf, dass man vor allem mit Kindern das Begehen eines Tobels oder „Canyons“ auch altersgerecht durchführen kann, in dem man die Kinder warm anzieht und die Schlucht, entsprechen dem amerikanischen Canyoneering, spielerisch von unten nach oben erforscht: Dabei darf man kraxeln, kriechen, schwimmen und springen soweit es ohne Seilsicherung möglich ist zulassen, wenn man die aktuelle Wasserlage und das Wetter sorgfältig im Blick behält.
Risiko raus, viel Spaß hinein, das war die Idee dahinter und führte auch dazu, dass unser Kollege seine Touren ordentlich durchführen konnte.
Nun brauchte das Kind einen Namen, nach einigen versuchen über das viel verwendete „Schluchteln“ über das schon gebräuchliche „Gumpenspringen“ landete wir schließlich beim „Tobeln“.
So etablierte sich ein Begriff im Allgäu, der – wie ist es auch anders möglich – vielen wieder ein Dorn im Auge war. Warum? Die Anzahl der Canyoning-Gäste stieg im Allgäu seit Jahren und die meisten Veranstalter die Ihre großen Gruppen durch den schönen und einfach Tobel führten, störten sich an der Anzahl der Leute die eben von unten entgegen kamen.
Man hätte sich auch freuen, können, dass diese dann nicht mehr an den wirklich spektakulären Stellen zusätzlich im Weg standen.
So bleibt das Tobeln weiterhin ein Reizthema. Als hauptberuflicher Canyoningführer würde ich das Tobeln in seiner ursprünglich gedachten Form niemals mit dem Canyoning gleichsetzen, da es mit einer sehr leichten Wanderung in einem Fluss zu tun hat, die auch nicht bei allen Wasserständen möglich ist.
Was allerdings aus dem Tobeln geworden ist und wo es hingeht und ob es immer mehr mit dem Canyoning verschmilzt, weil die Ursprünge nicht mehr klar sind – das wird sich in den kommen Monaten und Jahren zeigen.
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß und Gesundheit beim Canyoning und beim Tobeln!
Euer Jonny
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